Am 4. Mai fand auf Schloss Malberg, im Anschluss an die Mitgliederversammlung der Inklings-Gesellschaft für Literatur und Ästhetik e.V., die diesjährige Preisverleihung statt.
Die Ausschreibung des Inklingspreises erfolgte im vergangenen Jahr, die Deadline war der 1. Oktober. Dann hatten die Jurys circa sechs Monate Zeit, um zwischen den zahlreichenden Einsendungen die Preistragenden zu ermitteln. Bei über 70 Einreichungen in der Kreativklasse war das keine leichte Aufgabe. Die Preistragenden wurden im März benachrichtigt und verkündet, um die Unterbringung zu klären.
Der Vortrag von Richard Z. Gallant
Die Moderation übernahm die Schriftführerin der Gesellschaft, Francis Lena Franke-Stuhlmüller. Nach einigen persönlichen Worten folgte zunächst ein Gruß der Jury der Wissenschaftsklasse, vorgestellt durch den Präsident der Inklings-Gesellschaft, Armin Wallau. Danach bedankte sich Dr. Richard Z. Gallant für die Auszeichnung und stellte die Hintergründe und einige spannende Inhalte seiner Promotionsarbeit, „Germanic Heroes, Courage and Fate: Northern Narratives of J. R. R. Tolkien’s Legendarium“ vor.
Die Lesung von Judith C. Vogt und Dr. Christian Vogt
Nach Beifall vom Publikum folgte die Vorstellung der weiteren Preistragenden. Infolge einer kurzen Moderation und einführenden Worten folgte ein Videogruß der Kreativjury, vertreten durch Friedhelm Schneidewind. Die Gewinner der Kreativklasse, Judith C. Vogt und Dr. Christian Vogt, bedankten sich für die Ehre und lasen aus ihrem ausgezeichneten Roman, Schildmaid: Das Lied der Skaldin.
Der Inklingspreis
Im Anschluss an die Lesung folgte der feierliche Teil der Veranstaltung: die Verleihung des Inklingspreises. Der Inklingspreis besteht aus einer Medaille, einer Urkunde und einem Preisgeld.
Zur Medaille des Inklingspreises erzählt Armin Wallau folgendes:
Die Inklings-Medaille wurde von dem polnischen Kupferstecher, Künstler und Kunstbuchverleger Raphaël Kleweta (1949-2016) zu Montpellier in seiner französischen Wahlheimat entworfen. Sie besteht aus Feinsilber und wird nicht geprägt, sondern wie in alter Zeit gegossen und ziseliert. Die Vorderseite zeigt ein Tintenfass, dem der inspirierende Geist entfleucht, womit zugleich an die Haupt- und Nebenbedeutung des Wortes “Inklings“ gemahnt wird, darunter sieht man ein gedrehtes Schriftband mit dem Namen der Oxforder Autorengruppe und zugleich der literarischen Gesellschaft, die sich ihr widmet. Auf der Rückseite kann man verschlungen das Wort “Fantasy“ entziffern, dessen Lettern allmählich in ein Wurzelgeflecht übergehen, das sich zu einem entfernten Gebirge hinzuziehen scheint wie die „Wurzeln der Berge“ in der Edda, hinter dem riesig und farbensprühend ein Ammonshorn aufgeht – hier wäre wieder eine Doppelcodierung zu sehen einerseits jener legendären Hörner des Zeus Ammon, die auf den Bereich der klassischen Sage verweisen, andererseits des erdgeschichtlichen Tintenfischs, dessen schönste Gattung den nicht minder mythologisch klingenden Namen Argonauticeras trägt. Die Medaille wurde erstmals am 16. September 1985 in einer öffentlichen Feier im Stuttgarter Wilhelmspalais verliehen.
Die Verleihung der Urkunde und der Medaille
Irene Oberdörfer, langjährige Vize-Präsidentin, und Armin Wallau, aktueller Präsident, überreichten zunächst Dr. Richard Z. Gallant und anschließend Judith C. Vogt und Dr. Christian Vogt die Urkunde sowie die Medaille. Das Preisgeld wird im Anschluss an die Verleihung überwiesen. Alle Preistragenden haben sich (insbesondere über die Medaille) sehr gefreut – und versprochen, ihr einen Ehrenplatz einzurichten.